Liebe Miesbacherinnen und Miesbacher,
die Diskussion rund um den Marktplatz ist wieder im Gange. Kein Wunder es ist Wahlkampfzeit. Nun meldet sich die Initiative Miesbacher Marktplatz zu Wort und rückt gerade, was so in Schieflage gekommen ist. Diesen Leserbrief haben wir an den Merkur und das Gelbe Blatt geschickt:
Die Initiative Marktplatz als Bürgervertretung, die sich bei der Diskussion um eine Neugestaltung und Verkehrsberuhigung des Marktplatzes als Gesprächsplattform für alle Ideen und Meinungen sieht, ist erstaunt über die Vorschläge des CSU-Bürgermeisterkandidaten Gerhard Braunmüller und seiner Partei.
Der CSU-Fraktionsführer Franz Mayer hat anlässlich der 5. Brotzeit am Marktplatz am 20.09.2019 bei der Diskussion „Quo vadis Marktplatz“ noch erklärt, der Marktplatz müsse autofrei werden. Nun verkündet Gerhard Braunmüller die Kehrtwende. Und zwar mit einem 24 Jahre alten Konzept, das aus guten Gründen – vor allem finanziellen – nur teilweise umgesetzt wurde.
Außerdem ist dieses Konzept inzwischen in die Jahre gekommen, denn die Parameter haben sich nach fast einem viertel Jahrhundert verändert. Heute versuchen sehr viele Städte und Gemeinden, den Verkehr in den Griff zu bekommen und ihre Städte attraktiv zu gestalten. Die Miesbacher CSU wird ihre Gründe haben, den Anachronismus zu ihrem Programm zu machen. Eine Anmerkung am Rande: Bei der CSU-Animation war auf dem ganzen Marktplatz kein Auto zu sehen. Wen wundert’s? Stören sie doch den ansprechenden Eindruck unseres Marktplatzes.
Bezeichnend für die Argumentation der CSU ist auch, dass die überwiegend positiven Rückmeldungen zur Neugestaltung des Marktplatzes, die zur Evaluierung bei der Stadt eingegangen sind, zugunsten der einzigen negativen Stimme der GWM, nicht erwähnt werden. Auch die Ergebnisse einer „Kundenumfrage“ erscheinen zweifelhaft. Die Entstehung der Umfrage wurde weder erläutert, noch spiegelt sie die Meinung, die man in vielen Gespräche mit Bürgern hört.
Die Berücksichtigung von Bürgerwünschen oder Bürgerbeteiligung sieht anders aus. Dabei wurden die Diskussionen er vergangenen Jahre und die Gestaltung des Marktplatzes beim Evaluierungsgespräch im Rathaus sogar von den Fachexperten äußerst positiv bewertet.
Verwunderlich ist auch die deutliche Positionierung des Vorstandes der GWM zu den Ideen der CSU. Ob diese politische Meinung wirklich alle GWM-Mitglieder teilen, mag dahingestellt sein.
Es bleibt der Eindruck, dass der CSU-Vorschlag ein reines Wahlkampfmanöver darstellt. Das fehlende Finanzierungskonzept wird diesen Vorschlag schnell ins Wanken bringen.
Wir als Initiative Miesbacher Marktplatz sind – auch über die Kommunalwahl hinaus – immer offen für eine inhaltlich sachliche, wertschätzende Diskussion zum Wohle aller – der Bürger (und Kunden) sowie der ansässigen Unternehmen.
Lisa Hilbich
Sprecherin der initiative Miesbacher Marktplatz